Die Innung im Wandel der Zeit
Wie entstand unsere Innung im Jahre 1902? Welche Umstände gingen der Innungsgründung voraus?
Hier sollte die Novelle zur Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897, das sogenannte Handwerksgesetz (Vorläufer der heutigen Handwerksordnung) eine Änderung und das Interesse für den Zusammenschluss der Handwerker bringen.
Das Kunst-, Bau- und Ofenschlosserhandwerk war zunächst in einer freien Innung vom 16.07.1902 – 31.03.1907 zusammengeschlossen, woraus dann am 01.04.1907 die Zwangs-innung entstand. Sie erstreckte sich über den Stadtkreis Remscheid und die Gemeinden Lennep, Lüttringhausen und Wermelskirchen und umfasste 33 Schlosserbetriebe.
Der erste Vorstand der Innung bestand aus: Obermeister Karl Albert Windgassen, stellvertretendem Obermeister August Scharwächter, Beisitzer: Franz Militzer, Adolf Lotz, Peter Twer und H.A. Bernhard.
Gemäß dem alten Handwerkerspruch „Gemeingeist pflegen und Standesehre wahren“ leitete Herr Obermeister Karl Albert Windgassen die Innung von 1902 bis 1912 mit Umsicht und Tatkraft. Um aber noch einen engeren Zusammenschluss im gesamten Handwerk des hiesigen Bezirkes zu erreichen, wurden 1905 unter der Initiative von Franz Militzer der Innungsausschuss und die Innungskrankenkasse gegründet. So war die Organisation des Remscheider Handwerks 1907 im Wesentlichen abgeschlossen. Bis zum Jahre 1910 ging die Zahl der der Innung angeschlossenen Schlossereibetriebe bis auf 25 zurück, um sich dann aber, da sich auch Maschinen-, Schnitt-, Matrizen- und Gesenkschlosser und Dreher der Innung anschlossen, 1921-22 auf 41, 1926 auf 52 und 1936 auf 45 selbständige Schlossereibetriebe zu erhöhen.
In diesen Jahren führten die Obermeister Wilhelm Reinhardt (1913–1929), Friedrich Koch (1930-1933 + 1945-1946), Albert Rühl (1933-1945) die Innung.
1934 wurde unter Obermeister Albert Rühl die Innung umbenannt in Schlosser- und Maschinenbauer-Innung Remscheid und erstreckte sich über den Stadtkreis Remscheid. Im Jahre 1952 unter Obermeister Erich Müller hatte die Innung 69 Mitglieder, bis zum Jahre 1977 schrumpfte diese Zahl aber auf nur noch 29. Im Jahre 1989 verschwanden die „uralten“ Handwerksberufe des Schlossers und des Schmieds aus der Handwerksordnung. Die neue Berufsbezeichnung des Metallbauers mit den Fachrichtungen Metallgestaltung und Konstruktionstechnik wurde eingeführt. Die voranschreitende Modernisierung in diesen Berufen sollte durch eine neue Namensgebung zum Ausdruck gebracht werden. Aus diesem Grund wurde die Schlosser- und Maschinenbauer-Innung Remscheid auch im gleichen Jahr umbenannt in Innung für Metallhandwerk und Metalltechnik Remscheid. Der Innung gehörten 1992 zum 100-jährigen Bestehen der Innung 22 Mitgliedsbetriebe an, welche unter Obermeister Friedrich W. Reinhardt eine verschworene Gemeinschaft bildeten.
Unter der Führung von Obermeister Wolfgang Opitz, der die Innung im Jahr 1999 übernahm, fusionierte die zahlenmäßig weiter schrumpfende Innung im Jahr 2004 mit der Graveur-Innung Remscheid und gab sich fortan den Namen: Fachinnung für Metall- und Graviertechnik. Derzeit führt Obermeister Uwe Wiegand die Innung mit 17 Mitgliedern.
Markante Daten der Fachinnung für Metall- und Graviertechnik
Stand: 5. Dezember 2018
1897 – Erlass des Handwerker-Gesetzes
1902 – Errichtung einer Innung für Kunst-, Bau- und Ofenschlosser (Freie Innung)
1907 – Errichtung einer Zwangs-Innung Erster Obermeister: Herr K. A. Windgassen
1913 – Zweiter Obermeister: Herr Wilhelm Reinhardt
1929 – Dritter Obermeister: Herr Friedrich Koch
1933 – Vierter Obermeister: Herr Albert Rühl
1934 – Umbenennung der Innung in Schlosser- und Maschinenbauer-Innung
1945 – Fünfter Obermeister: Herr Friedrich Koch
1946 – Sechster Obermeister: Herr Erich Müller
1963 – Siebter Obermeister: Herr Friedrich W. Reinhardt
1989 – Umbenennung der Innung in „Fachinnung für Metallhandwerk und Metalltechnik“
1999 – Achter Obermeister: Herr Wolfgang Opitz
2004 – Zusammenschluss mit der Graveur-Innung, Umbenennung in „Fachinnung für Metall- und Graviertechnik Remscheid“
5.12.2018 – Ernennung von Wolfgang Opitz zum Ehrenobermeister
5.12.2018 – Neunter Obermeister: Uwe Wiegand